Selbsteinschätzung – Wohngruppe – Beispiel

Meine Mentorin reflektierte meine pädagogische Vorgehensweise stetig mit mir zusammen und ich gewann an Sicherheit. Trotz meiner sehr ruhigen Persönlichkeit nahmen mich die Kinder nicht nur als eine Vertrauensperson, sondern auch als eine Autoritätsperson war.

Selbsteinschätzung

Sechs Wochen voller neuer Erfahrungen, Erlebnissen und Herausforderungen liegen nun hinter mir. Ich habe eine anstrengende, aber auch eine sehr schöne und lehrreiche Zeit erlebt. Das Praktikum hat mich in vielen Bereichen weitergebracht und ich habe viel für mein zukünftiges pädagogisches Handeln gelernt. Die erste Zeit fühlte ich mich noch sehr unwohl in der Gruppe und ich wusste nicht, wie ich mich richtig den Kindern gegenüber verhalten sollte, da ich mit diesem Klientel zuvor noch nie gearbeitet hatte. Nach meiner ersten Woche bestärkte mich aber das Erzieherteam in einer Feedbackrunde. Meine Mentorin reflektierte meine pädagogische Vorgehensweise stetig mit mir zusammen und ich gewann an Sicherheit. Trotz meiner sehr ruhigen Persönlichkeit nahmen mich die Kinder nicht nur als eine Vertrauensperson, sondern auch als eine Autoritätsperson war. Anfangs testeten sie ihre Grenzen aus, doch ich blieb stets standhaft und setzte bei Bedarf meine angekündigten Konsequenzen um. Damit und mit meiner Echtheit, habe ich mir den Respekt und das Vertrauen bei den Kindern und Jugendlichen erarbeitet. Dies zeigten mir die Kinder und Jugendlichen indem sie sich mir öffneten und indem sie auch nach Auseinandersetzung zu mir kamen und mich drückten oder mir sagten das sie mich liebhaben. Des Weiteren habe ich stets versucht mich in die Gefühlswelt der Kinder hineinzuversetzen, ihnen Verständnis entgegen zu bringen sowie ihnen meine Wertschätzung zu zeigen. Dies dankten sie mir unteranderem mit tiefgehenden Gesprächen, Ehrlichkeit und ganz viel Vertrauen.

Ich habe schnell gelernt, dass es speziell in der stationären Betreuung besonders wichtig ist auf die entwicklungspsychologischen Besonderheiten der Kinder und Jugendlichen einzugehen und zu differenzieren. Daher habe ich mich auch dafür entschieden mehr Einzelangebote durchzuführen als Gruppenangebote. In der Gruppe haben sich die Kinder und Jugendlichen zu schnell selbst abgelenkt oder provoziert und eine gemeinsame Aktivität war nur schwer möglich. Alle Unternehmungen die ich mit den einzelnen Kindern unternommen habe wurden mir bei den abendlichen „Feedbackrunden“ von den Kindern gedankt und bestärkten mich in meiner Arbeit.

Ich konnte mir viel von den Erziehern und meiner Mentorin für meine zukünftige Arbeit als Erzieher abschauen. Ich habe gelernt das es unumgänglich ist in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen konsequent zu sein. Ein Nachgeben sorgt bei den Kindern nur für Unsicherheit und dass sie das Vertrauen in dich verlieren. Man muss seine Anforderungen an sie transparent und verständlich durchsetzen. Des Weiteren habe ich gelernt, dass man viel Zeit, Geduld und Verständnis für diese Kinder aufbringen muss um ihnen auf ihren Weg in ein selbstständiges und geregeltes Leben helfen zu können.

Abschließend kann ich sagen, dass ich viele neue Erfahrungen gesammelt habe und gegenwärtig gut einschätzen kann, wo meine Stärken und Schwächen in der pädagogischen Arbeit mit Kindern liegen. Dieses Praktikum hat mir die Augen geöffnet und gezeigt was für eine harte, schwere aber auch schöne Arbeit die Erzieher in der Heimerziehung leisten.

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