Gruppenbeschreibung – Vorschulalter Beispiel

Im Gruppenraum malen und basteln die Mädchen am liebsten. Dafür stehen ihnen mehrere Kisten mit Bastelmaterialien zur Verfügung. Die richtige Stifthaltung und Kraftdosierung sowie die Handhabung von Schere, Klebestift und anderen Bastelutensilien stellt für die Kinder keine große Herausforderung dar. Neben den kreativen Tätigkeiten erfreut sich das Rollenspiel: Arzt/Patient zurzeit großer Beliebtheit. Die Jungen hingegen spielen viel mit Lego, Kapla-Bausteinen und

Die Vorschulgruppe mit dem Namen „xxx“, in der ich mein Abschlusspraktikum absolviere, ist eine von insgesamt xxx Kindergartengruppen, die zurzeit in der integrativen Kindertagesstätte Haus „xxxx“ in xxxxx bestehen. Insgesamt werden in der Einrichtung xx Kinder im Alter von ein bis sieben Jahren betreut. Davon befinden sich augenblicklich xx Mädchen und xx Jungen in der Gruppe der „xxxx“, die von meiner Mentorin Frau xxxx geleitet wird. Durch die Lage des Hauses weist auch diese Gruppe, genau wie alle anderen in der Einrichtung, einen hohen Anteil von Kindern auf, die aus finanzschwachen oder Familien mit Migrationshintergrund kommen. Das bedeutet konkret für diese Gruppe, dass Kinder mit russischen, armenischen, türkischen und iranischen Wurzeln vertreten sind. Dennoch sind alle Kinder in Deutschland geboren und besitzen die deutsche Staatangehörigkeit. Alle Kinder bis auf M. (fünf Jahre) haben bereits das sechste Lebensjahr erreicht und werden im Sommer diesen Jahres eingeschult. Abgesehen von E. haben auch alle Kinder die Vorschuluntersuchung bestanden und wurden für schulfähig erklärt. Damit E. trotz fehlender Empfehlung den Schuleintritt dennoch gut meistert, sind bei ihm in den nächsten Monaten vielerlei Unterstützungen wie z.B. Logopädie und Frühförderung vorgesehen.

Im Bereich von Sprache und Kommunikation ist die Mehrheit der Kinder ihrem Alter entsprechend gut entwickelt. Allesamt haben sie eine große Freude am Sprechen und teilen sich anderen gegenüber gerne mit. Selbst die etwas schüchternen Kinder K., L., und H. reden gerne und viel nach einer kurzen Kennenlernphase. Die Kinder sind alle in der Lage in ganzen und grammatikalisch richtigen Sätzen zu sprechen und müssen lediglich in Angeboten manchmal daran erinnert werden, nicht nur in Ein- oder Zwei- Wort-Sätzen zu antworten. Eins der Kinder (A.) besucht aktuell noch regelmäßig einen Logopäden um das Stottern endgültig zu überwinden. Bei den Jungen in der Gruppe hingegen fällt auf, dass sie sowohl bei positiver als auch bei negativer Aufregung extrem schnell sprechen und sich dabei des Öfteren verhaspeln.

Durch das Hobby „YouTube schauen“ können zwei der Mädchen (L. und J.) bereits erste englische Wörter, die sie häufig z.B. durch Singen, in ihren Alltag integrieren. E., der zweisprachig aufgewachsen ist, spricht neben Deutsch auch Russisch für sein Alter entsprechend fließend. Es fällt ihm nicht schwer zwischen den Sprachen zu wechseln, weshalb er mit einigen Kindern stets nur Russisch spricht.

Die Kinder sind alle, bis auf ein paar wenige Ausnahmen, wie z.B.  L. und K., in einer guten körperlichen Verfassung und sicher in ihren Bewegungen. L. hat eine schlechte Körperspannung, die es ihr teilweise unmöglich macht ein Klettergerüst zu erklimmen und auch das Bewegen mit Inlinern fällt ihr noch schwer. K. leidet an Adipositas, was sich in ihrer Ausdauerfähigkeit widerspiegelt sowie in einigen Bewegungsabläufen. Für alle anderen Kinder stellt es kein Problem dar, auf Bäume oder Klettergerüste zu klettern. Die Meisten können problemlos im Stehen auf eine Schaukel oder mit Anlauf auf Erhöhungen hinaufspringen. Besonders das Fußballspiel ist bei den Jungen in der Gruppe sehr beliebt und sie spielen es mit großer körperlicher Ausdauer. Die Handhabung mit dem Ball stellt kein Problem für die Jungen da. Fangen, werfen, prellen und dribbeln bereitet ihnen keine Schwierigkeiten. J. und L. besuchen sogar jeden Dienstag mit großer Freude das angebotene Fußballtraining des Kindergartens. Bei den Mädchen sind zurzeit die Inliner sehr beliebt. Diese bringen sie von zu Hause mit und fahren während des Freispiels auf dem Hof. M. und J. fahren bereits sicher und es kommt zu keinen größeren Stürzen. L. hingegen ist unsicher in ihren Bewegungen auf den Inlinern und erhält Unterstützungen in Form von Festhalten und Stützen von L. und J.

Obwohl die Gruppe aus vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten besteht und es öfter zu Streitigkeiten untereinander kommt, halten die Kinder als Gruppe gut zusammen. Sie unterstützen sich gegenseitig und stehen füreinander ein.  Jeder hat seinen festen Spielpartner, aber auch das gemeinsame Spiel wird von den Kindern gesucht und es bilden sich die unterschiedlichsten Gruppen im Freispiel.  Zwei der Gruppenmitglieder (A. und K.) kommen nur unregelmäßig in den Kindergarten und haben es etwas schwerer mit den festen Spielpartnern und Freunden. Dennoch werden sie von der Gruppe akzeptiert und ohne weiteres in den Alltag und ins Spiel mit aufgenommen.

Im Gruppenraum malen und basteln die Mädchen am liebsten. Dafür stehen ihnen mehrere Kisten mit Bastelmaterialien zur Verfügung. Die richtige Stifthaltung und Kraftdosierung sowie die Handhabung von Schere, Klebestift und anderen Bastelutensilien stellt für die Kinder keine große Herausforderung dar. Neben den kreativen Tätigkeiten erfreut sich das Rollenspiel: Arzt/Patient zurzeit großer Beliebtheit. Die Jungen hingegen spielen viel mit Lego, Kapla-Bausteinen und Autos. Spiele wie UNO oder Wackelturm hingegen sind bei beiden Geschlechtern aktuell sehr gefragt. Im Allgemeinen wissen die Kinder, womit sie sich beschäftigen können und benötigen nur wenige Anreize.

Die elementaren mathematischen Grundlagen werden spielerisch von der Erzieherin in den Alltag der Kinder integriert. Durch das tägliche Tischdecken und Abzählen der Kinder werden die Zahlen spielerisch trainiert. Des Weiteren werden die Zahlen, Formen und Farben auch permanent beim Treppensteigen wiederholt, da sie bildnerisch auf jeder Stufe abgebildet sind. Kenntnisse über die Grundfarben und Farbabstufungen sind bei den Kindern schon sehr gut entwickelt. Bei einzelnen Formen wie Vierecken und Quadraten, Trapezen etc. bedarf es noch bei einigen Kindern einer Förderung. Darüber hinaus ist bei E. auffällig, dass er beim Zählen immer mit Null anfängt. Tut er dies nicht, kommt er durcheinander und beginnt mit der Zahl zwei oder drei.

Der Tag in der Gruppe beginnt stets mit dem Frühstück um acht Uhr. Das Frühstück wird zusammen mit der zweiten Vorschulgruppe der Einrichtung eingenommen. Nach dem Frühstück werden die Kinder in das Freispiel im Gruppenraum entlassen und bis zirka zehn Uhr ist die Gruppe vollständig. Zwischen zehn und elf Uhr findet der tägliche Morgenkreis statt. Bis zum Mittag, welches um zwölf eingenommen wird, geht die Gruppe nach draußen auf die Freifläche. Vesper gibt es gegen 14 Uhr. Ebenso durchgeplant ist auch die Woche der Gruppe. Am Dienstag kommt stetig eine Vorleserin zu den Kindern, die jedes Mal neue spannende Geschichten vorliest. Mittwochs wird gemeinschaftlich gekocht. Jedes der Kinder hat zu Beginn des Projektes sein Lieblingsrezept mit in die Einrichtung gebracht und jede Woche wird davon nun eines gekocht. Zum Ende der Woche am Freitag ist „Spielzeugtag“. An diesem Tag darf jedes Kind ein Spielzeug von zu Hause mit in den Kindergarten bringen. Neben diesen drei Tagen läuft parallel zusätzlich noch ein Projekt zum Thema Weltreise. Hier haben die Kinder bereits die Türkei, China, Japan, Amerika und Frankreich thematisch und auf der Weltkarte besucht.

Durch diese regelmäßig stattfindenden Angebote sind die Kinder in der Lage, einer Angebotsdauer von 30 bis 45 Minuten zu folgen und sich zu konzentrieren. Allerdings fällt E., D. und T. das Stillsitzen während der Angebote noch recht schwer. Es wird häufig gekippelt und auf den Stühlen herumgeturnt. Bei den täglichen Morgenkreisen und allen anderen Angeboten wird viel Wert auf die allgemein festgelegten Kommunikationsregeln gelegt. Diese beinhalten unteranderem das Melden sowie das Aussprechen lassen und das aktive Zuhören, wenn ein anderer spricht. Wenn ein Kind sich gemeldet hat und die Antwort wusste, aber nicht zu Wort kam, klopft es sich auf die Schulter, damit die Erzieherin erkennen kann, wer die Antwort ebenfalls wusste. Regeln gibt es aber auch für das Verhalten im Haus. Hier sollen die Kinder sich ruhig und gesittet verhalten, das heißt, es wird nicht gerannt, getobt oder geschrien. Das Gleiche gilt für den Gruppenraum. Der Gruppenraum wird immer von den Kindern selbstständig aufgeräumt, wobei ein Platz für gebaute Sachen, die die Kinder stehen lassen möchten, vorgesehen ist. Der Umgang mit Spielzeug oder Bastelmaterial etc. verlangt einen verantwortungsvollen und achtsamen Umgang von den Kindern. Mit spitzen oder scharfen Materialien, wie Scheren o.ä. wird nur am Tisch gearbeitet und nicht umhergelaufen. Auf der Freifläche heißt es dann aber toben, rennen und laut sein. Hier dürfen die Kinder mit allen Materialien spielen, die sie finden, ausgenommen sind gefährliche Dinge, wie zum Beispiel Scherben. Die Kinder dürfen jederzeit auf die Toilette oder selbstständig ins Gebäude, um etwas zu holen. Dabei müssen sie sich beim Erzieher an- und abmelden. Um unnötige Unfallquellen zu vermeiden, ist es den Kindern nicht gestattet, mit Stöcken in der Hand zu laufen oder außerhalb der Sandkiste, zum Beispiel an Spielgeräten, zu buddeln. Beim Rufen zum Reingehen stellen sich die Kinder an der Tür auf und warten, bis alle da sind. Während der Mahlzeiten dürfen die Kinder ruhige Gespräche führen. Dabei sollten sie allerdings nicht mit vollem Mund sprechen. Die Gruppe fängt gemeinsam nach dem Tischspruch an zu essen. Zuvor darf sich jedes Kind seine Portion selbst auffüllen. Nach dem Essen räumen die Kinder ihr Geschirr dann selbstständig ab.

Eine weitere Besonderheit der Gruppe liegt darin, dass zwölf der 18 Kinder nur eine Halbtagsbetreuung haben und größtenteils bereits bis 14 Uhr wieder abgeholt werden. Wichtig zu beachten ist ebenfalls, dass F. an Diabetes leidet und alle zwei Stunden der Blutzucker gemessen werden muss. Zur Einstellung der Insulinpumpe kommt zweimal täglich der Pflegedienst in die Einrichtung. Hinzu kommt, dass F. kein Schweinefleisch essen darf. Andere Lebensmittelbesonderheiten gibt es in der Gruppe nicht.

 

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