Elterngespräch vorbereiten

Formen von Elterngesprächen gibt es viele und diese sollten alle in einer guten Mischung zur Anwendung kommen. z.B. Aufnahmegespräch, Eingewöhnungsgespräch, Entwicklungsgespräch,Tür- und Angelgespräch...

Das Elterngespräch

Formen von Elterngesprächen gibt es viele und diese sollten alle in einer guten Mischung zur Anwendung kommen.

  • Aufnahmegespräch
  • Eingewöhnungsgespräch
  • Entwicklungsgespräch
  • Tür- und Angelgespräch
  • Telefonate
  • Beratungs- und Konfliktgespräche
  • ….

Voraussetzungen für ein erfolgreiches Elterngespräch

1. Gesprächsverhalten des Erziehers

 Es gibt bestimmte Verhaltensweisen die man beachten sollte:

  • Emphatie zeigen und aktiv Zuhören
    > geht auf die Eltern ein, Reflektiert ihre Gedanken
    > stellt eure eigenen Meinung, Wertung, Emotionen in diesem Gespräch zurück , so fühlen sich die Eltern verstanden , öffnen sich                                                                                                  mehr und sind eher für Kompromisse bereit
  • Echtheit und Offenheit
    > Reagiert als Person nicht als Erzieher = drückt eure Gefühle Gedanken spontan aus
  • Ich -Botschaften
    > macht ruhig aussagen über eigene erlebte Situationen, den Eltern steht so eine Reaktionsmöglichkeit offen
  • Kongruenz
    > Gesichtausdruck, Körperhaltung sollte das gleiche ausdrücken wie eure verbale Botschaft
  • Respekt und Wertschätzung
    > Interesse an den Interessen und den Gefühlen der Eltern zeigen ist sehr wichtig
  • Toleranz
    > man muss sich auf die Andersartigkeit des Gesprächspartners und deren Lebenswelt einlassen
    > versucht diese zu verstehen und zu akzeptieren = keine positiven oder negativen Bewertungen
  • Trennung zwischen Person und Verhalten 
    > deutlich machen das man die Eltern und das Kind als Person annimmt und nur einzelne Dinge problematisiert
  • Vertrauen in Selbsthilfe
    > betonen das man die Eltern für Fähig hält
    > lässt die Verantwortung hierfür bei den Eltern

2. Vorbereitung und Planung

Habe ich an diese Punkte/Fragen im Vorfeld gedacht?

  • Habe ich den Gesprächstermin rechtzeitig vereinbart?
  • Habe ich den Gesprächsanlass genannt?
  • Wer soll alles an dem Gespräch teilnehmen?
  • Ist eine Kinderbetreuung in dem Zeitraum nötig?
  • Was will ich mit dem Gespräch erreichen?
  • Welche Themen sollen behandelt werden?
  • Verfüge ich über genügend Beispiele, um das Verhalten des Kindes zu verdeutlichen? (Beobachtungsbögen, Dokumentationen)
  • Was für Informationen benötige ich von den Eltern?
  • Mit welchen Schwierigkeiten ist zu rechnen und wie kann ich auf sie reagieren?
  • Wie lange soll das Gespräch dauern?
  • Wie bereite ich den Raum vor?
  • Wie ist die Sitzordnung am besten?
  • Muss ich den Raum ausschildern?
  • ……

3. Durchführung des Elterngespräch

Ein Elterngespräch findet nach einer bestimmten Methode in insgesamt  5 Schritten ab.

  1. Small Talk
    > der sollte zwischen 2 bis 5 Minuten dauern
    > man nutz ihn um eine positive Gesprächsatmosphäre zu schaffen
    ACHTUNG: nicht das eigentliche Thema des Gespräches vergessen
  2. Gesprächsrahmen setzten
    >
    auch der sollte zwischen 2 bis 5 Minuten dauern
    > dient dazu eine gemeinsame Gesprächsgrundlage zu schaffen
    > man sollte die kommenden Themen des Gespräches eingrenzen
    > das eigene Anliegen benennen
    > darauf achten das der Gegenüber den Punkten zustimmt
    > falls unsicherheiten bestehen nachfragen
  3. Aktives Zuhören
    findet im wechselseitigen Dialog statt
    >Ziel: Sachverhalt verstehen, Gefühle des Gesprächspartners wahrnehmen und seine Bedürfnisse erkennen
    > aufmerksam sein und ermutigen
    > Blickkontakt halten
    > offene Fragen stellen
    > Geduld haben und den Sprecher nicht unterbrechen = ausreden lassen
    > Stimmung und Gefühle erkennen und spiegeln
    > mit eigenen Worten zusammenfassen
    > nachfragen ob man es richtig verstanden hat
  4. Ziele vereinbaren
    so formulieren das beide Seiten die Ziele verstehen
    > die Ziele machen deutlich ob beide Seiten mit dem Vorgehen einverstanden sind
    > Ziele sind Grundlage für die späteren Gespräche
    > achten sie darauf, das die notierten Ziele nicht nur ihre eigenen sind
    > Gesprächspartner formulieren die Ziele gemeinsam
    > Benennen sie eine Zeitpunkt für das nächste Gespräch
  5. Gesprächsdokumentation
    Halten sie folgende Punkte unbedingt in der Dokumentation fest:
    > Im Mittelpunkt stand ( Name und Alter des Kindes)
    > Daran nahmen Teil ( Eltern, Begleiter)
    > Wer führte das Gespräch ( Erzieher)
    > unser letztes Gespräch fand statt
    > Anliegen
    > nächster Termin
    > Mindmap beilegen ( Zielformulierung)
    > Datum und Unterschrift von allen

4. Nachbereitung und Reflexion

 Zu guter letzt gibt es aber auch noch eine Menge unterschiedlicher Kommunikationstypen bei denen man im Gespräch einige Sachen beachten sollte!

Kommunikationstypen

Kommunikationstyp Merkmale Was ist zu beachten?
Der Überforderte
Der Helfende > treten selbstbewusst auf
> sehen oft eigene Schwächen nicht
> sind nur stark wenn sie einen Schwächeren vor sich haben
> Gesprächsleitung nicht aus der Hand nehmen lassen
> gute Gesprächsvorbereitung ist nötig
> Hilfe würdigen
Der Selbstlose > stellt eigene Wünsche/Bedürfnisse zurück
> opfert sich für seine Kinder
> Unstimmigkeiten ansprechen
> aktives und gutes Zuhören
> Nachfragen
Der Aggressive > Beschwerden und Anklagen kommen von ihm
> spricht in einem unangemessenen Ton
> aggressives Auftreten
> überspielen eigene Hilflosigkeit
> Streit und Debatten versuchen zu vermeiden
> nicht auf Machtkämpfe einlassen
> sachlich auf Vorwürfe reagieren
> nicht aus der Ruhe bringen lassen
Der Wichtigtuer > profiliert sich ständig selbst
> prahlen mit ihrem Wissen
> erzählen von den tollen Leistungen ihrer Kinder
> meist haben sie ein schwaches Selbstbewusstsein
> nicht irritieren lassen
> nicht persönlich nehmen
> nicht einschüchtern lassen
> Interesse zeigen
Der Besserwisser > möchte seine Vorstellungen durchsetzen
> formuliert diese aber nicht als Wunsch
> hat keine Hemmung davor seine Ansichten dazustellen
> selbstsichere und freundliche Grundhaltung hilft
> nicht provozieren lassen
> Rolle als Pädagoge klar vertreten
> Auseinandersetzungen vermeiden
Der Vielredner
Der Zurückhaltende

Quellen:

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