Das Lall-Alter
- in den ersten Wochen ist schreien , weinen die einzige Möglichkeit für das Kind seine Gefühle und Bedürfnisse zum ausdruck zu bringen
- ab dem 2 Lebensmonat beginnt das Kind zu lallen, es probiert seine Sprachwerkzeuge aus
- es beginnt Spaß daran zu haben laute zu produzieren ( brr, bababa, deidei..)
- mit circa einem Jahr werden die Laute varianten reicher, es quitscht und ahmt Töne nach
- es kann nun bereits seine Stimmlagen verändern, das hat zum Vorteil das die Bezugsperson die Gefühlslage des Kindes besser einschätzen kann
- der aktive Sprachschatz liegt in dieser Phase bei 2 bis 3 Wörtern
- das Kind ahmt vorgemachte Gesten nach (z.B. winken)
- es kann einfachen Forderungen folgen (z.B. komm her, setz dich hin,..)
Sprachförderung in dieser Phase:
- Blickkontakt, Mimik und Gestik viel und gezielt einsetzen
- Alltag und alle Handlungen mit dem Kind sprachlich begleiten
- Kind anregen Gesten nach zu machen
- Gegenstände die das Kind instinktiv anschaut bennen
- Schlaflieder singen
Das Ein-Wort-Satz-Alter
- im 2 Lebensjahr entwickelt sich das Symbolbewusstsein
- Aufnahmebereitschaft wächst ab dem 18 Lebensmonat
- das nachplappern nimmt zu
- Adjektive und vertraute Nomen werden verwendet
- aktiver Wortschatz circa 50 Wörter
Förderung im Alltag:
- kleine Aufträge geben
- eigenes Handeln sprachlich begleiten
- Reflexion der eigenen Sprache
- verbesserte Wortwiederholung
- Babysprache versuchen zu vermeiden
Förderung durch Bewegung:
- spielerische Förderung der Mundmotorik und Atmung
- sprachliche Begleitung von Bewegungen
- Sprachanlässe im Spiel geben
- Finger- und Klatschspiele anwenden um Bewegung und Sprache miteinander zu verknüpfen
Förderung durch Musik:
- vorsingen und späteres gemeinsames Singen
- Spaß an Sprache durch singen vermitteln
Förderung durch Medien:
- mit circa 6 Monaten Bilderbücher betrachten
- gemeinsames anschauen von Bilderbüchern
- Vorlesen
Das Zwei-Wort-Satz-Alter
- aktiver Wortschatz 50-80 Wörter
- passiver Wortschatz 200-400 Wörter
- Ansätze grammatikalischer Strukturen beginnt
- sagt eigenen Vornamen
- kleine Gespräche mit Bezugsperson sind möglich
- empfindet Freude an Reimen, Liedern und Bewegungsspielen
- ahmt Tiere nach (wau,wau)
- versteht Gegenstandbezeichnungen
- benutz alle Vokale
- bilden zwei wort sätze (z.B. Auto weg.)
Förderung:
- Babysprache vermeiden
- Kind zuhören und aussprechen lassen
- gemeinsam Elementarbilderbücher ansehen
- Kind erzählen was in dem Buch geschieht
- mit Kind sprechen
- kleine Aufträge erledigen lassen
- zusammen singen
- Spiel und Tanzlieder
Das erste Frage Alter
Das Ich-Alter
- sagt „ich“ statt eigenen Namen zu ändern
- bemüht sich um verständliche Erklärungen
- Ärger und Frust werden durch Schimpfwörter zum ausdruck gebracht
- unterscheidet „meins“ und „deins“
- Ende des 4 Lebensjahres beherrscht es schwierige Laute wie s,sch,ch
- entwickelt Zeitverständnis
- bildet oft schon den richtigen Plural
- in Familie wo viel gesprochen wird kann das Kind in diesem Alter bereits Satzgruppen von 6 bis 8 Wörtern sprechen
- Kind filtern selbstständig aus gehörtem Sprachregeln ab
- Kind erzählt schon kleine Geschichten und beschreibt Figuren
- Wortschatz mit 4 Jahren circa 1500 Wörter
- kommuniziert selbstständig
- will die Welt begreifen und stellt häufig Fragen: „Warum?“
Förderungsmaßnahmen zur Sprach- und Literaturförderung:
- Hilfsmittel für Erzählungen nutzen = Erinnerungen abrufen
- lustige Wörter erfinden
- differenzierte Hörfähigkeit trainieren
- Stärkung des Kurzzeitgedächtnisses
- Bilderbuchbetrachtung
Das Warum-Alter
- ab 5 Jahre
- könne ausdrücken was sie wollen
- aktiver Wortschatz circa 2000 Wörter
- bilden Kurze Nebensätze
- beherrschen schwere Wörter wie
- können sich komplizierte Redewendungen oder Wortsprüche merken
- übernehmen Schimpfwörter von den Erwachsenen
- Warum? Frage ist oft nur rhetorisch gemeint > Beantwortung ist unwichtig
- Kommunikation mit dem Erwachsenen steht im Vordergrund
Förderung:
- Rollenspiele für die Konfliktlösung und Toleranz
- Bilderbücher, Geschichten, Theateraufführungen, Filme
- Geschichten mit Figuren die sich zur Identifizierung eigenen
- Zungenbrecher
- Sprachspiele
- Hörspiele
- Mitmachgeschichten
- Fantasiereisen
- kreative Arbeiten
Das Fabulieren
- ab 5 Jahren
- fantasievolles erzählen, Geschichten erfinden und ausschmücken
- bis zu 3000 Wörter im aktiven und passiven Wortschatz
- Interesse an Zahlen und Buchstaben beginnt
- haben große Freude am erzählen
Förderung der Sprechfreude:
- Zeit beim Sprechen lassen, zuhören, nicht unterbrechen und korrigieren
- Kinder motivieren Wünsche zu äußern
- Nutzung und Einsatz von Sprachspielen
- Reime und Sprüche
- Realistische und fantasiereiche Geschichten erzählen lassen
- Geschichten erfinden
- feste Vorlesezeiten einführen
- gemütliche Atmosphäre beim Vorlesen schaffen
- Literaturecke einrichten
Das Leselern-Alter
- Beginn im Alter der Einschulung
- siehe Leselernmethoden
Das Selbstlesealter
- Alter circa 8-9 Jahre
- Automatisierung und Verbesserung der bereits erworbenen Lesefähigkeit
- Aufmerksamkeit konzentriert sich immer mehr auf den Inhalt
- Bücher mit weniger Bildern, kleiner Schrift und längeren Texten werden ausgewählt
- Themenbereiche sind aus dem erlebten Umfeld
- Sachbücher sind beliebt um Fragen für sich zu beantworten und den Wissendurst zu stillen
- Comics und Kinderzeitschriften sind beliebt
Förderung:
- Leseinteresse unterstützen und begleiten
- Lesewünsche unterstützen
- Bibo-Ausweis beantragen
- dennoch ab und zu noch Vorlesen
Aktionen rund ums Buch die in diesem Alter von nutzen sein könnten:
- Vorlesetage
- Internetrecherche
- Literaturquiz
- Geschichten erfinden
- Buch des Monats wählen
- eigenen Buch anfertigen/schreiben
- Kinderfest zum Thema Buch veranstalten
- Büchertauschbörse
Das geübte Lesealter
- ab 10 Jahre
- weniger Vorlesen
- Inhalte thematisieren
- Aussagen ernst nehmen
- offene Fragen thematisieren
- Bücher an der Lebensumwelt orientieren