Entwicklungspsychologie – Pränatale Phase

Die Pränatale Phase umfasst die Zeit von der Empfängnis bis zur Geburt.

Pränatale Phase

Die Pränatale Phase umfasst die Zeit von der Empfängnis bis zur Geburt.

Embryo

Alter Organ- und physiologische Entwicklung Verhaltensentwicklung
16 Tage
  • 3 Keimblätter mit räumlicher und symmetrischer Orientierung
  • noch keine Nervenzellen vorhanden
  • Einnistung in den Uterus
18-20 Tage
  • Nervenplatte bildet sich
  • Bildung eines zentralen Nervensystems
22-25 Tage
  • Muskelzellen entstehen entlang der Körpermitte
4 Wochen
  • innere Organe bilden sich
  • Knospung der Extremitäten
  • Wahrnehmungsorgane das Kopfes erkennbar
  • Axonbildung zur Verbindung zwischen den Nervenzellen
  • Absterben überschüssiger Nervenzellen
4- 8 Wochen
  • innere Organe zeigen Anzeichen von Funktion
  • Rezeptoren im Kopf erhalten ihre Gestalt
  • Hände und Füße bilden sich aus
  • erste visuelle Nervenzellfasern wachsen zum Dach des Mittelhirns
  • Gehirn sendet Impulse
8-12 Wochen
  • Organdifferenzierung
  • Herzschlag
  • Leber produziert Blutzellen
  • Niere beginnt zu arbeiten
  • Adrenalin und Androgen ist nachweisbar
  • alle für die Wahrnehmung notwendigen Organe sind angelegt
  • erst Nervenfasern bilden sich aus, um ein zusammenhängendes Netzt zwischen Hirnstamm und Rezeptoren zu bilden
  • ende der 8 Woche erste Bewegungen
  • unterscheidbare Bewegungsmuster
    > Zusammenzucken, Schluckauf, Rotationen des Kopfes….
  • um die 11 Woche herum erste Hand-Gesicht-Kontakt
12-16 Wochen
  • erste Knochenzellen bilden sich
  • Knorpelbildung beginnt
  • Formung von Fingern und Zehen
  • Geschlechtsorgane differenzieren sich
  • Bildung der Stimmbänder
  • Vorderhirn ist stark ausgeprägt
  • Nicht-neurale Gliazellen bilden sich vermehrt ( sie regulieren die Bedingungen für die chemische und elektrische Kommunikation der Nervenzellen)
  • Atmungsbewegung
  • Kieferbewegung
  • Strecken
  • Gähnen
  • Saugen/Schlucken
  • Bewegung der Hände und Füße
  • bis zur 14 Woche Zunahme der Aktivitäten des ganzen Körpers
  • ab etwa der 14 Woche Zyklen von Aktivitätsschüben und Ruhepausen

 

Fötus

Alter Organ- und physiologische Entwicklung Verhaltensentwicklung
16-20 Wochen
  • weitere Knorpelbildung
  • untere Extremitäten wachsen verstärkt
  • Augenmuskeln sind ausgebildet
  • Bewegung des Fötus von Mutter spürbar
  • Feine Gesichts und Handbewegungen (Reflexe auslösbar)
21-24 Wochen
  • Knochenachse wird gestreckt
  • Hautstruktur erhält endgültige Form
  • Talgdrüsen funktionieren
  • Hautsinne sind ausgebildet
  • Kleinhirn ist noch rudimentär
  • um die 20 Woche Wachstumsspurt des ZNS (Zentrale Nervensystem)
    > erhebliche Vermehrung der Nervenzellen
  • im Falle einer Geburt beginnende Fähigkeit zu atmen und zu schreien
  • viele spontane Aktivitäten
  • bevorzugte Lage und Schlafhaltung
  • Wachzeiten wie beim Neugeborenen und Dämmerzustände
  • erste Differenzierung zwischen taktilen und Schmerzreizen
25-28 Wochen
  • Lagunahaar über dem ganzen Körper
  • Augen voll ausgebildet mit Brauen und Wimpern
  • viele Geschmacksknospen auf der Zunge
  • Flüssigkeitsabgabe über die Haut
  • bis zur Geburt starke Zunahme Hirnstromaktivitäten
  • Anpassung der Körperhaltung (z.B. an die Haltung der Mutter)
  • Augenbewegung bei offenen Augen
  • kann extrauterin , bei Auslösung des Greifreflexes sein eigenes Gesicht halten
29-32 Wochen
  • Großhirn bedeckt fast das ganze Gehirn
  • Haarwuchs am Kopf
  • Muskeltonus nimmt zu
  • Stärke der Reflexe nimmt zu
  • unabhängiges extrauterines Überleben möglich
  • Fähig zum atmen, Schreien, Schlucken aber temperaturinstabil und sehr infektionsanfällig
33-36 Wochen
  • Unterhautfettbildung
  • Straffung der Haut
  • Gewichtszunahme
  • reife Synapsen und Axone zwischen den Sinneszellen und dem Gehirn bestehen
    > damit ist die Informationsaufnahme möglich
  • sehr aktiv
  • hören möglich, aber Umweltgeräusche werden von der Darmtätigkeit, Herzschlag der Mutter überdeckt
37-42 Wochen
  • zweiter Wachstumsspurt der Gehirns
    > Volumzunahme von 100 auf 400 cm, insbesondere durch Dendritenbildung sowie Gliazellen
  • differenzierung der Nervenzellen
  • absinken in den Geburtskanal
  • Geburt um die 40 Schwangerschaftswoche
  • Mithören der Umweltgeräusche, mütterliche Geräusche sind jetzt nur noch „Hintergrundmusik“
  • Abnahme der spontanen Motilität (wegen räumlicher Enge)

 

Buchempfehlung zur Thematik:

Entwicklungspsychologie von Danzinger

Quellen:

  • Dargassies, Krone 1961, Musinger 1971, Pramelee & Sigman 1983, Prechtl 1981, 1982, 1983, Saling 1984 (Tonband); Trevarthen 1980,1982

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