Entwicklungsstörungen
Entwicklungsstörung ist ein phänomenologer Oberbegriff der für nicht erklärbare Störungen, im Bereich der kognitiven Fähigkeiten, verwendet wird. Wie zum Beispiel in den Bereichen Gedächtnis, Lernen, Kreativität oder Intelligenz.
Spricht man in der Pädagogik von Entwicklungsstörungen sind damit Erziehungsschwierigkeiten gemeint.
Merkmale von Entwicklungsstörungen
- Beginnen bzw. Treten Störungen zwischen dem 0 bis 6 Lebensjahr auf spricht man von Entwicklungsstörungen
- Entwicklungsstörungen haben einen stetigen Verlauf und die Symptomatik lässt nicht nach
- es gibt leichte und schwerwiegende Entwicklungsstörungen
> die Leichten können wenn sie frühzeitig erkannt werden abgeschwächt werden
> die schwerwiegenden werden trotz Hilfe und Förderung für immer bleiben - Entwicklungsverzögerung oder Einschränkung der Funktionen sind ein weiteres Merkmal der Entwicklungsstörung
5 Erklärungsansätze der Entwicklungsstörungen
- medizinischer Ansatz
> hier wird von der Anlagenentwicklung aus - psycho-dynamischer Ansatz
> beruft sich auf die Tiefenpsychologie - Lern-theoretischer Ansatz
> hier geht man davon aus das das Verhalten Erlernt ist - Interaktionistischer Ansatz
> es wird immer als Ergebnis eines Interaktionsprozesses gesehen - Sonderpädagogischer Ansatz
> geht von der Integration aus
Leichte Entwicklungsstörungen
Leichte Entwicklungsstörungen treten meist im Bereich der Sprache und Motorik auf. Zum einen MMD (minimale-muskuläre-Disposition) und MCD (minimal-cerepiale-Disposition). Im Bereich der Sprache hilft ein Logopäde. Ist die Motorik betroffen hilft Ergo- und Physiotherapie.
kognitive Entwicklungsstörungen
Diese Art von Störungen gehört zu den Teilleistungsstörungen. Diese Schwächen treten im Bereich der grundlegenden Fähigkeiten auf wie zum Beispiel Denken, Sprache oder Gedächtnis. Diese Bereiche zu beherrschen ist notwendig um höhere psychische Funktionen die darauf aufbauen auszuführen. Teilleistungsschwächen werden in 6 Bereiche geteilt.
6 Bereiche der Teilleistungsschwächen
- Fokussierung der Aufmerksamkeit = wichtige Reize heraus filtern
- Optische und Akustische Differenzierung = genaue Laute erkennen
- intermodale Kodierung = Wörter und Gegenstände werden in ein Sinnzusammenhang genommen (Begriffslernen)
- Merk- und Speicherfähigkeit = Gedächtnisleistung „das richtige in das Gedächtnis legen“
- Serialität = aneinanderreihen von Einzelheiten, die in einen sinnvollen Zusammenhang gebracht werden
- Raumorientierung = Orientierungsfähigkeit > die Fähigkeit die Bewegungen den Räumlichkeiten anzupassen
Verhaltensstörungen/Verhaltensauffälligkeiten
Verhaltensstörungen/Verhaltensauffälligkeiten sind Abweichungen des Erleben und Verhalten von der geltenden Norm. Die Abweichungen sind immer negativer Qualität.
Merkmale von Verhaltensstörungen
- Norm- und Zeit abweichendes Verhalten
- diese Abweichungen sind nicht organisch Bestimmt
- Zeit abweichend muss es länger als ein halbes Jahr auftreten/verzögert sein
- muss in zwei Lebensbereiche auftreten (Schule,Kita…)
- zeitlich begrenzte Auffälligkeiten
- alles was nach dem 6 Lebensjahr auftritt wird als Verhaltensstörung bezeichnet
Symptomliste der Verhaltensstörungen (Auszug)
- Aggressivität
- Ängstlichkeit
- Antisozialität
- Bewusstseinsstörung
- Bindungsstörung
- Bulimie
- Daumenlutschen
- Depressionen
- Distanzlosigkeit
- Drogensucht
- Durchfall
- Eifersucht
- Essstörung
- Ermüdbarkeit
- Faulheit
- geringe Frustrationstoleranz
- Gedächtnisstörung
- Gefühlskälte
- Haarrausreißen
- Hautausschlag
- Hyperaktivität
- Impulsivität
- Intoleranz
- Kopfschmerzen
- Kränkeln
- Legasthenie
- Leistungsunfähigkeit
- Magersucht
- Nägelkauen
- Nervosität
- Rauschgiftsucht
- Reizbarkeit
- Sadismus
- Schuleschwänzen
- Sensibilität
- Spielunfähigkeit
- Streitsüchtig
- Tierquälerei
- Ungehorsam
- Verspieltheit
- Wutanfälle
- Weinerlichkeit
- Wahrnehmungsstörungen
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