Schulfähigkeit

Ein Kind ist schulfähig wenn Eltern, Erzieher und Ärzte der Ansicht sind, das das Kind die neuen Aufgaben die auf ihn zukommen bewerkstelligen kann.

Schulfähigkeit

Ein Kind ist schulfähig wenn Eltern, Erzieher und Ärzte der Ansicht sind, das das Kind die neuen Aufgaben die auf ihn zukommen bewerkstelligen kann.

Neue Anforderungen an das Kind:

  • Selbstständigkeit
  • Konzentration
  • Umgang mit anderem sozialen Umfeld / einer anderen Gruppengröße
  • Umgang mit anderen Bezugspersonen
  • Umgang mit festgelegten Zeiten (Pausen)
  • neue Umgebung
  • Freizeit wird weniger
  • Kommunikationsformen ändern sich (melden,..)

Kriterien für die Feststellung der Schulfähigkeit

Motorische Voraussetzungen

Motorische Voraussetzungen (Auswahl) Möglichkeiten der Überprüfung (Beispiele)
Motorik und Bewegung
  • Gleichgewicht halten
  • Werfen und Fangen eines Balles
  • Sprünge mit geschlossenen Füßen
  • Hüpfen auf einem Bein (5 bis 6 Hüpfer)
  • selbstständiges An- und Ausziehen
  • Umgehen mit Bleistift und Papier
  • Einhalten der Umrisse beim Ausmalen
  • Ausschneiden/Nachzeichnen einfacher Figuren

 

Kognitive Voraussetzungen

Kognitive Voraussetzungen (Auswahl) Möglichkeiten der Überprüfung (Beispiele)
Sprache und Sprechverhalten
  • Gesprächsbereitschaft des Kindes
  • Gegenstände richtig benennen
  • Spiel- und Handlungsanweisungen richtig verstehen
  • Sachverhalte erklären und darstellen
  • Fragen beantworten
  • grammatikalisch richtig sprechen
  • Laute und Lautverbindungen richtig sprechen
  • flüssiger Sprachrhythmus und flüssiges Sprechtempo
Zahl- und Mengenbegriff
  • Zählen bis 10
  • simultane Mengenerfassung bis zur Menge 5
  • Mengenvergleich bis 10
  • Begriffe »mehr, weniger, die meisten, die wenigsten, gleich viele« bis 10 anwenden
  • Ordnen von Mengen
Wahrnehmung
  • gute Seh- und Hörfähigkeit
  • Erkennen/Zuordnen identischer Figuren
  • Ordnen von Figuren/Gebilden der Größe nach
  • Zusammenlegen einfacher Bilder/Puzzles
  • Abzeichnen/Nachlegen einer Figur nach Form und Lage
  • Unterscheiden und Benennen/Zuordnen von Geräuschen
Denkfähigkeit und Kenntnisse
  • Ergänzen von Mustern
  • Ordnen/Klassifizieren von Gegenständen
  • Verfügen über einen altersgemäßen aktiven und passiven Wortschatz und Begriffsvorrat
  • Erkennen und Benennen der Grundfarben
  • Erkennen und Benennen von Formen
  • Erfassen von Handlungsabläufen
Gedächtnis und Merkfähigkeit
  • Wiedererkennen von Bildern/Figuren
  • Behalten von Liedern, Reimen und Gedichten aus dem Kindergarten
  • Nachsprechen eines zweizeiligen Verses
  • Nachsprechen von vier Begriffen bzw. Zahlen
  • Speichern kleiner Arbeitsaufträge und Anweisungen

Motivationale und soziale Voraussetzungen

Motivationale und soziale Voraussetzungen (Auswahl) Möglichkeiten der Überprüfung (Beispiele)
Leistungs- und Arbeitsverhalten
  • sorgfältiges Arbeiten
  • Interesse für Spiel- und Lernangebote
  • Abschließen von Arbeiten
  • zielstrebiges Vorgehen beim Malen, Bauen, Basteln
  • selbstständiges Arbeiten nach Anweisung
  • Ausgeglichenheit auch nach längerer Anstrengung
  • Durchhaltevermögen und Ausdauer bei Spiel und Arbeit
Aufmerksamkeit und Konzentration
  • Beschäftigung mindestens zehn Minuten mit einer Sache, z. B. Zuhören, Zuschauen, Spielen
  • zielstrebiges Arbeiten bis zur Beendigung einer Aufgabe ohne Ablenkung durch Außenreize
  • Reflexives anstelle von impulsivem Lern- und Arbeitsverhalten
Psychischer Zustand und Individualverhalten
  • angemessenes Selbstwertgefühl/Selbstbewusstsein
  • Ertragen von (kleinen) Misserfolgen
  • psychische Stabilität
  • keine unangemessene Ängstlichkeit oder Aggressivität
  • keine Verweigerung sprachlicher Kontakte
  • Äußerung von Gefühlen
  • angemessenes Durchsetzungsvermögen
  • keine Trennungsängste
  • Selbstständigkeit
Sozialverhalten
  • Freude am Spiel mit anderen Kindern
  • Einordnung in die Gemeinschaft
  • konstruktives Konfliktlösungsverhalten
  • Kooperationsfähigkeit
  • Hilfsbereitschaft gegenüber anderen Kindern
  • Akzeptieren und Einhalten von Spielregeln
  • selbstständige, ungezwungene, spontane Kontaktaufnahme

 

Quelle

  • Grundschulmagazin 2.2004 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH

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