Das Bild vom Kind:

Philosophen, Pädagogen, Psychologen haben im Wesentlichen drei Grundannahmen vom Wesen des Kindes herausgefiltert.

1. Das Kind als unbehauener Stein, als leere unbeschriebene Tafel

  • Kind wird zu dem, was der Erzieher + die Gesellschaft aus ihm macht
  • Von Natur aus ist das Kind unreif und muss durch Erziehung vollkommen gemacht werden
  • Was aus dem Kind wird, ist das Ergebnis seiner Erfahrungen und seines Lebens

 

2. Das Kind als Samenkorn

  • das Kind ist von Natur aus gut und entwickelt sich am besten aus sich selbst heraus
  • je weniger Bildungshilfe und Erziehung geleistet wird, je weniger auf das Kind eingewirkt wird, desto sicherer findet das Kind seinen Sinn und zu seiner Selbstverwirklichung
  • Bestenfalls kann der ERZ als Gärtner fungieren > „Pflanze“ reichlich Wasser und Licht verschaffen

3. Das kompetente Kind

  • Kind besitzt bereits alle Grundanlagen des Menschen, aber je nach Alter und Reife werden diese Wesenheiten verschieden ausgebildet
  • Kind braucht Vorbilder und Hilfen, um Anlagen auszubilden
    > Kind spielt dabei eine aktive Rolle
  • Kind ist, wie jeder Mensch, ausgezeichnet durch Offenheit, Freiheit, Dialogbereitschaft und es strebt nach Eigenaktivität und Selbstverwirklichung
  • Kind sozialisiert sich selbst
  • Erzieher muss ihm helfen sich zu entwickeln

Das Bild vom Menschen nach Carl Rogers:

Carl Rogers formuliert ein positives Menschenbild und drei zentrale Variablen

  1. Akzeptanz/Wertschätzung
  2. Empathie/Einfühlungsvermögen
  3. Kongruenz/Echtheit

Dieses Bild vom Menschen sieht Kinder und Jugendliche als Wesen, die aus sich selbst heraus ein Bedürfnis zur Entfaltung ihrer Möglichkeiten haben.

Seiner Ansicht nach sind Menschen zu „persönlichem Wachstum“ fähig bedürfen dazu aber eine förderliche Umgebung sowie Akzeptanz, Empathie und Kongruenz.

Wertschätzung

Ist eine positive gefühlsmäßige Grundhaltung des Erziehers gegenüber dem Kind, die sich mit Achtung, Wärme und Rücksichtnahme umschreiben lässt.

Empathie

Bedeutet das sich einfühlen in eine andere Person, die Wahrnehmung und das Verstehen der subjektiven Welt des Gegenübers.

Echtheit

Unter Echtheit/Kongruenz versteht man eine Pädagogische Grundhaltung gegenüber dem Kind, in der der Erzieher er selbst ist. Das Verhalten des Erziehers ist mit seinen Einstellungen und Gefühlen übereinstimmend.

  • man „zieht“ Kinder nicht in eine bestimmte Richtung, sondern beteiligt sich als kompetenter Partner in einem wechselseitigem Prozess des Werdens
  • der Erwachsene formt das Kind nicht nach seinem Bilde, sondern unterstützt das Kind darin, seinen eigenen Weg zu finden, seine Kompetenzen zu entfalten und sein unverwechselbares, individuelles Ich zu entwickeln

Quellen

JASZUS, Rainer, et al. Sozialpädagogische Lernfelder für Erzieherinnen. Holland+ Josenhans, 2008

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